Intensivierte Nachsorgevorbereitung onkologischer Rehabilitanden: Entwicklung und Evaluation eines sequentiellen Blended-Learning Konzepts für die Rehabilitation und Nachsorge ( INOR )

Details

Projektnummer VFR22001
Projektbeginn 01.07.2023
Projektende 30.06.2026
Projektleitung Dr. med. Birgit Leibbrand
Projektmitarbeiter Dr. Heike Kähnert
Einrichtung IfR Abt. Bad Salzuflen
Förderer DRV Westfalen
Abstract Hintergrund: Rehabilitation und Nachsorge stellen aufeinander aufbauende Versorgungseinheiten dar, die gemeinsam die Nachhaltigkeit von Reha-Erfolgen sichern sollen. Jedoch lassen sich in beiden Versorgungseinheiten Defizite aufzeigen. So wird die Umsetzung nachsorgebezogener Aktivitäten in den Reha-Kliniken, wie z.B. die Erarbeitung individueller Nachsorgepläne und Bewältigungsstrategien sowie die Überleitung in die Nachsorge vonseiten der Patienten als unzureichend bewertet. Defizite in der onkologischen Reha-Nachsorge bestehen im Fehlen flächendeckender Nachsorgeangebote, wie IRENA, T-RENA, Reha-Sport und psychotherapeutische Betreuung. In der Rehabilitation gewinnen in den letzten Jahren digitale Angebote immer mehr an Bedeutung, auch in Form von Blended-Learning Konzepten, d.h. die verzahnte Nutzung digitaler Angebote mit face-to-face Angeboten. Dieses Konzept bietet Vorteile, da es über Versorgungsgrenzen hinweg zeit- und ortsunabhängig erfolgen, die Adhärenz fördern und Verhaltensänderungsprozesse unterstüt-zen kann. Somit stellt ein (sequenzielles) Blended-Learning Konzept einen vielversprechenden Behandlungsansatz für die Nachsorgevorbereitung im Reha-Setting und in der Reha-Nachsorge dar, um Reha-Erfolge beim Übergang in den Alltag und Beruf langfristig zu sichern. Für die Entwicklung solcher Konzepte besteht somit ein Forschungsbedarf hinsichtlich Ausgestaltung, Akzeptanz, Effektivität und Effizienz. Ziele und Vorhaben: Für die onkologische Rehabilitation und Nachsorge soll ein sequenzielles Blended-Learning Konzept entwickelt und überprüft werden, mit dem Ziel die Nachsorgevorbereitung im Reha-Setting und die Angebote in der onkologischen Reha-Nachsorge zu optimieren. Für eine Nachsorgevorbereitung werden zu den Therapieangeboten (face-to-face) ergänzende Online-Seminare entwickelt, in die Routineversorgung implementiert und evaluiert. Über diese Online-Seminare sollen u.a. volitionale Strategien der Handlungsplanung und des Bewältigungsmanagements für einen gesunden Lebensstil verstärkt eingeübt werden. Darauf aufbauend wird nach Klinikentlassung die Nachsorge-Website Onko-Vital für die Patienten freigeschaltet, worüber der Transfer der erlernten Strategien in den Alltag und Beruf zeitnah und nachhaltig unterstützt werden soll. Methoden: Überprüft werden die INOR-Interventionen (Online-Seminare & Nachsorge Website) durch eine formative und summative Evaluation. Mittels formativer Evaluation werden aus Sicht der Patienten und Kli-nikmitarbeitenden Aussagen zur Akzeptanz, Inanspruchnahme und Veränderungswünschen analysiert (Instrumente: Interviews). Daten zur Analyse der Effektivität der Online-Seminare mit bzw. ohne der Nachsorge-Website Onko-Vital werden über eine Cluster-randomisiert-kontrollierte Studie erhoben. Überprüft werden soll im Vergleich zum Standardklinikprogramm, ob die INOR-Interventionen getrennt oder gemeinsam die Verstetigung der Rehabilitationserfolge bedingen. Erwartete Ergebnisse: Es wird erwartet, dass die Patienten durch das Blended-Learning Konzept zur Nachsorge soweit Unterstützung finden, dass sie ihre Ziele in ihren Alltag und Beruf nachhaltig integrieren, was sich positiv auf einen gesunden Lebensstil und Teilhabe auswirkt. Mittelfristig wird erwartet, dass durch den Einsatz von Online-Seminaren die begrenzten Ressourcen (Personal und Zeit) in Rehabilitationskliniken effektiver genutzt werden können. Ferner können Aussagen zu den Ressourcen und zur Effizienz gemacht wer-den und es stehen Empfehlungen für Entwicklung und Implementierung eines Blended-Learning Konzepts zur Nachsorge zur Verfügung, die eine Adaptation auf andere Kliniken und Zielgruppen ohne größere Probleme ermöglichen sollte. Zukünftig sollten die INOR-Interventionen in die Routineversorgung integriert werden und eine Onko-Vital-APP für die Reha-Nachsorge unter Berücksichtigung des Fast-Track-Verfahrens für digitale Gesundheitsanwendungen entwickelt und überprüft werden.
Links www.ifr-norderney.de
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