Pro-MBOR: Formative Prozessevaluation und Aufwandsanalyse zur medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR) im Kompetenzzentrum Bad Rothenfelde

Details

Projektnummer VFR13005
Projektbeginn 01.07.2014
Projektende 30.06.2016
Projektleitung Prof. Dr. B. Greitemann
Projektmitarbeiter Dr. S. Dibbelt, E. Wulfert
Einrichtung IfR Norderney, Abt. Bad Rothenfelde
Kontaktanschrift IfR Norderney, Abt. Bad Rothenfelde
Förderer VFR
Assoziierung ja
Abstract Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) wird als effektive Intervention für Personen mit besonderen beruflichen Problemlagen angesehen (Bethge, 2010, 2011; Bethge et al., 2012a, 2012b; 2011a, 2011b, 2010; Streibelt, Hansmeier & Müller-Fahrnow, 2006; Streibelt & Buschmann-Steinhage, 2011). Systematische Übersichtsarbeiten von Guzman et al. (2001), Hoffman et al. (2007) sowie Norlund, Ropponen und Alexanderson (2009) haben moderate bis starke Evidenz für die Wirksamkeit von multimodaler Therapie und arbeitsbezogenem Training (work hardening) hinsichtlich relevanter klinischer Ergebnisgrößen wie Schmerz und Funktionsfähigkeit berichtet. Demnach hat sich die Strategie von multimodaler Therapie und arbeitsbezogenem Training im Rahmen klinischer Studien bewährt. Allerdings ist die Evidenz hinsichtlich der Zielgröße „beruflichen Wiedereingliederung“ uneinheitlich (Guzman et al., 2001; Schaafsma et al., 2011). Die frühzeitige Erkennung beruflicher Problemlagen und die Passung zwischen Problemlage und Maßnahme scheinen wichtige Erfolgsfaktoren zu sein. Vielfältig diskutiert bleibt auch die Frage, wie ein MBOR Konzept ohne Inanspruchnahme erheblicher zusätzlicher Ressourcen umgesetzt und in die Routineabläufe der stationären medizinischen Rehabilitation eingepasst werden kann. Nach einer Modellrechnung von Bethge et al. (2012a) geht die Umsetzung von MBOR Konzepten und insbesondere die Berücksichtigung individueller Bedarfe (z.B. Durchführung eines Screenings und zusätzlicher Diagnostik, Verlängerungswochen, Reduktion der Gruppengrößen oder Einzelberatung, auf individuelle Bedarfe ausgerichtetes Training) gegenüber einem Standardverfahren mit zusätzlichem personellen Ressourcenverbrauch einher. Eine gemeinsame Nutzung eines Zentrums für das Arbeitsplatztraining durch mehrere Einrichtungen ist daher möglicherweise geeignet, höheren Personalkosten geringere Material- und Raumkosten gegenüberzustellen und gleichzeitig die Passung zwischen Problemlage und Trainingsmaßnahme zu erhöhen. Im Rahmen des Projektes KoMBOR soll die Zusammenführung der MBOR Konzepte dreier Rehabilitationseinrichtungen in einem gemeinsamen „Kompetenzzentrums medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation Bad Rothenfelde“ wissenschaftlich begleitet und im Hinblick auf die Abläufe und die Qualität der Zusammenarbeit formativ evaluiert werden. Die Güte der Zuweisung, der Zusammenarbeit (Kommunikation, Kooperation, Informationsflüsse) und die Qualität der Durchführung berufsbezogener Maßnahmen, insbesondere des Arbeitsplatztrainings für Rehabilitanden aus drei Reha Einrichtungen an einem Standort, soll (a) mit qualitativen und quantitativen Methoden bewertet und analysiert werden. Die Analyse und Bewertung soll (b) in eine Vereinbarung gemeinsamer Optimierungsziele und -Pläne münden, deren Umsetzung in regelmäßigen Abständen (halbjährlich) überprüft wird. Außerdem soll (c) eine Analyse des personellen und sonstigen Aufwandes der MBOR und der Kooperation vorgenommen werden. Weitere Ergebnisse der Studie sollen sein: (d) die Etablierung eines kontinuierlichen Qualitätsmanagements in Abstimmung mit den Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) der Einrichtungen sowie (e) Empfehlungen zur Umsetzung des einrichtungsübergreifenden Betriebes eines beruflichen Trainingszentrums.
Telefon 05242 220 470
E-Mail dibbelt@ifr-norderney.de
Kooperation Klinik Münsterland, Klinik Teutoburger-Wald, Parklinik Bad Rothenfelde
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