Welchen Beitrag kann Rehabilitation zu einem erfolgreichen Asthma-Selbstmanagement am Arbeitsplatz leisten? Eine kontrolliert-randomisierte Mixed-Methods-Interventionsstudie zum MBOR-Bedarf bei Rehabilitanden mit unkontrolliertem Asthma.

Details

Projektnummer RFN19005
Projektbeginn 01.05.2023
Projektende 31.07.2025
Projektleitung Prof. Adrian Loerbroks
Projektmitarbeiter Dr. Julia Salandi
Einrichtung Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Düsseldorf
Kontaktanschrift

Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Düsseldorf

Universitätsstraße 1

40225 Düsseldorf

0211 8108-032 (Prof. Loerbroks)

19005@refonet.de

Förderer refonet
Abstract Das Selbstmanagement von Asthma (z. B. Auslöservermeidung, atemphysiotherapeutische Selbsthilfetechniken bzw. korrekte Medikamenteneinnahme bei akuten Symptomen und die Kommunikation über die Erkrankung) ist wichtiger Bestandteile der Asthmatherapie. Die erfolgreiche Umsetzung des Asthma-Selbstmanagements im Arbeitsalltag wird vor allem von psychosozialen Arbeitsbedingungen bestimmt, da Strukturen und Prozesse selten veränderbar sind. Wichtig ist dabei die Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen sowie der Entscheidungs-freiraum, d. h. die Freiheit zu entscheiden, wann man welche Aufgaben wie erledigt. Um diese Arbeitsbedingungen selbstbestimmt beeinflussen zu können, müssen Erwerbstätige mit Asthma über bestimmte Kommunikationsfertigkeiten verfügen. Ziel dieser Interventionsstudie ist es, ein Schulungsmodul für Rehabilitanden mit unkontrolliertem Asthma und Bedarf an medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation (MBOR) zu entwickeln, das dem Thema „Asthma und Arbeit“ einen größeren Anteil im Rahmen der Rehabilitation einräumt und sich stark an der Sicht der Patienten orientiert. Dies wird multizentrisch implementiert und evaluiert. Neben der Schulungsentwicklung soll in der Studie erste Evidenz zur Wirksamkeit des Schulungsmoduls „Asthma und Arbeit“ zu generiert werden. Daneben sollen aber auch die Prozesse und Strukturen rund um die Implementierung des Schulungsmoduls untersucht werden. Hierdurch kann eine Verstetigung des Moduls in die rehabilitative Versorgung optimiert werden. Die Studienteilnehmer werden in den zwei kooperierenden Rehabilitationskliniken rekrutiert und geschult. Die Evaluation erfolgt über Prä-Post-Messungen (t0 und t1) sowie ein 3-Monats-Follow-up (FUP; t2) und berücksichtigt neben den Arbeitsbedingungen weitere Outcomes wie Wissen, Änderungsmotivation, Selbstwirksamkeit, Anzahl von Arbeitsunfähigkeitstagen und Exazerbationen, Asthma-Selbstmanagement, Asthmakontrolle, asthmabezogene Lebensqualität sowie die subjektive Erwerbstätigkeitsprognose. Weitere Entwicklungen und Dynamiken am Arbeitsplatz nach der Entlassung aus der Rehabilitationsklinik – speziell jene mit einem unerwarteten Verlauf – werden ab dem Beginn des 3-Monats-Follow-Ups mithilfe qualitativer Interviews analysiert, sodass die Schulung weiter optimiert werden kann. Sofern die gewünschte Wirkung des geplanten MBOR-Schulungsmoduls bestätigt wird, kann dieses direkt in der Patientenschulung für Asthmatiker implementiert werden. Um dies zu erleichtern, werden entsprechende Schulungsmaterialien entwickelt und – ihre Wirksamkeit vorausgesetzt – frei zugänglich bereitgestellt. Sollte hingegen ein großer Optimierungsbedarf bestehen, wären eine Revision des Schulungsmoduls sowie eine neuerliche Testung denkbar. Darüber hinaus sind ein ambulanter Einsatz in den Disease Management Programmen der Krankenkassen sowie eine Übertragung des Moduls auf andere chronische Erkrankungen, z. B. Diabetes, denkbar.
Kooperation Hufelandklinik Bad Ems; Klinik Bad Reichenhall
Publikationen

Salandi, J., Hayden, M. C., Heinrichs, K., Limbach, M., Schultz, K., Schwarzl, G., ... & Loerbroks, A. (2024). Can an educational intervention in the context of inpatient pulmonary rehabilitation improve asthma self-management at work? A study protocol of a randomized controlled trial. BMC Pulmonary Medicine24(1), 1-10.

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