Telefonische Nachsorge und Motivation zur körperlichen Aktivität in der Kardiologi-schen Reha-Phase III – eine randomisierte Kontrollgruppenstudie

Details

Projektnummer 06006
Projektbeginn 20.10.2001
Projektende 20.03.2031
Projektleitung Prof. Dr. Dr. W. Schweidtmann, Prof. Dr. Dr. F.A. Muthny
Einrichtung Klinik Eichholz, Bad Waldliesborn / Lippstadt; Universitätsklinikum Münster
Abstract Körperlich-sportliche Aktivitäten gelten als wirksame Maßnahmen in der Sekundärprävention von koronar herzkranken Patienten (Jolliffe et al., 2003; Löllgen, Dickhut & Dirschedl, 1998). Allerdings gelingt die Aufnahme von körperlicher Aktivität bzw. die Teilnahme an der ambulan-ten Herzsportgruppe (AHG) häufig nicht oder wird schnell wieder aufgegeben (z. B. Budde, Hamerle & Keck, 1989; Sakidalski, 1994). Telefonische Nachsorgeprogramme haben sich als erfolgreich erwiesen für die Initiierung körperlicher Aktivitäten bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) (Van Elderen-Van Kemenade, Maes & Van den Brok, 1994, Mittag & China, 2005). Weitgehend unbekannt ist allerdings, wie die Effekte der telefonischen Nach-sorge entstehen. Das Ziel dieser Untersuchung ist die Implementierung der telefonischen Nachsorge für kardiologische Reha-Patienten und die Evaluation dieser Maßnahme. Dabei soll geprüft wer-den, ob sich das Ausmaß körperlicher Bewegung durch telefonische Nachsorge in der Reha-Phase III erhöhen lässt. Im Sinne der Interessenförderung nach Schiefele (2004) und Deci & Ryan (1993) wird angenommen, dass sich die telefonische Nachsorge durch u. a. realistische Zielsetzungen, Attribution von Erfolgen auf eigene Anstrengung und individuelle Bezugsnorm-orientierung positiv auf die intrinsische Motivation zur körperlichen Aktivität auswirkt. In einem dreiarmigen Untersuchungsdesign wird der telefonischen Nachsorgegruppe neben einer Kontrollgruppe (bisherige Standardnachsorge) eine inhaltlich und quantitativ ent-sprechende, aber postalisch-schriftliche Nachsorgeform gegenübergestellt. Als zweiter Aspekt der Untersuchung wird die Motivation zur körperlichen Aktivität ana-lysiert und ein auf der Motivationskonzeption von Pekrun (1988) und Schiefele (1996) basie-render Fragebogen eingesetzt mit dem Ziel, motivationale Veränderungen nach der Reha (Reha-Ende, Katamnese nach sechs Monaten) zu untersuchen. Es wird insbesondere geprüft, inwieweit verschiedene motivationale Facetten (z. B. angehörigenbezogene oder arztbezoge-ne Motivation) körperliche Aktivitäten und die Teilnahme an der AHG nach der stationären Rehabilitation vorhersagen. Ableitungen für die Förderung der Motivation zur körperlichen Aktivität nach der kardiologischen Rehabilitation sollen auf der Basis der Ergebnisse formuliert werden
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